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Sonntag, 28. April 2024
28.01.2013
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Trauer um Klaus Tesche


Reinhard Kroll, sportlich und journalistisch langjähriger Begleiter von Klaus Tesche in den letzten 40 Jahren hat  mit nachdenklichen Worten das Lebenswerk von Klaus Tesche gewürdigt. 

Danke, Klaus!

Der ehemalige Vereinswirt, Vorstandsmitglied und Trainer des SV Germania Grasdorf sowie Jugendleiter und Trainer beim FC Rethen ist Mittwoch im Alter von 77 Jahren in Kempten im Allgäu gestorben. Tesche war dort die letzten Jahre seines Lebens zu Hause. Als Klaus Tesche 1962 die Jugendleitung beim FC Rethen übernommen hatte, ging es mit dem FC-Nachwuchs steil bergauf. Wenige Jahre später waren alle Jugend-Jahrgänge mit einer Mannschaft besetzt, 1965 stellte Tesche den Kontakt zum BBC Südost Berlin her, es kam zum Jugendaustausch. 1967 richtete Klaus Tesche das 1. Internationale A-Jugendturnier auf dem Sportplatz an der Hermann-Löns-Straße aus. Im selben Jahr reisten zwei Rethener Jugendmannschaften nach Groningen in den Niederlanden. Von 1969 bis 1971 war Klaus Tesche Trainer der 1. Mannschaft, im Januar 1970 wechselte er zu Germania Grasdorf, als Trainer führte er die 1. Mannschaft in die Kreisliga zurück. Bei den Germanen war Tesche, schon 1956 in den Verein eingetreten, einige Jahre Vorstandsmitglied, mit der Übernahme der Klubhausbewirtung zusammen mit seiner (inzwischen verstorbenen) Ehefrau Inge startete der ehemalige Verkäufer bei Hosen-Jonas in Hannover eine neue Berufslaufbahn. Klaus Tesche war besonders in den 1960er und 1970er Jahren seiner Zeit voraus. Er orientiere sich am Außergewöhnlichen: in Rethen initiierte er 1969 die Vereinszeitung „FC Echo“, er organisierte besondere Tombolapreise bei Vereinsfeiern und ließ seiner Kreativität stets freien Lauf. Eine gewisse Schlitzohrigkeit ist ihm dabei nicht abzusprechen. Doch Klaus Tesche war auch ein streitbarer Mensch: nicht rechthaberisch, aber oft auf seinem Standpunkt beharrend- weil er von dem, was er wollte oder auch nicht, überzeugt gewesen ist. Das schloss aber Kompromisse nicht aus. Wenn es sein musste, zogen sich Diskussionen mit ihm bis in die frühen Morgenstunden hin. Klaus Tesche stellte nicht sich selbst, sondern die Sache in den Blickpunkt. Dass er der Geselligkeit nicht abgeneigt war, weiß jeder, der ihn gekannt hat. Ich selbst habe mit ihm beim FC Rethen zwischen 1962 und 1971 eine intensive Sportfreundschaft gepflegt. Auch wenn wir so manchen Strauß ausgefochten haben, sind wir nicht im Bösen auseinander gegangen. Jedenfalls nicht wirklich.

Reinhard Kroll